Klimawandel nicht für Amphibiensterben verantwortlich

In den letzten Jahrzehnten ist in den USA ein Rückgang lokaler Populationen von Fröschen, Kröten, Molchen und Salamandern zu beobachten. Forscher des Penn State College für Agrarwissenschaften haben nun nachgewiesen, dass der Klimawandel nicht der Hauptgrund dafür ist.

Analysiert wurden Daten für 81 nordamerikanische Amphibienarten mit mehr als 500.000 einzelnen Beobachtungen, die an mehr als 5.000 Standorten in 86 Untersuchungsgebieten über einen Zeitraum von meist mehr als 10 Jahren gesammelt wurden. Die Forscher untersuchten den Zusammenhang zu den klimatischen Schlüsselkomponenten der Amphibienlebenszyklen: Winterhärte, Schneefall, Verfügbarkeit von Brutwasser, Sommerfeuchtigkeit und Höchsttemperatur.

Die verschiedenen Klimafaktoren haben insgesamt keinen eindeutigen Einfluss, da sie teilweise gegeneinander wirken. Zum Beispiel haben weniger Niederschläge während der Brutzeit im Allgemeinen negative Auswirkungen auf Amphibien, während weniger Schneefall im Winter vielen Populationen zugute kommen kann.

Die Forscher stellten fest, dass der Klimawandel wahrscheinlich ein wichtiger Faktor für den Rückgang einiger lokaler Populationen war, wie zum Beispiel in den westlichen Rocky Mountains. Insgesamt kann der Klimawandel aber den starken Rückgang, der bei den Amphibienpopulationen beobachtet wurde und immer noch wird, nicht erklären.

Die Studie zeigte, dass im Durchschnitt 3,4 Prozent der Amphibienarten pro Jahr aus lokalen Lebensräumen verschwinden. Das bedeutet, dass alle 20 Jahre die Hälfte aller Arten in Feuchtgebieten, Bachläufen oder Waldgebieten verloren gehen. Die Forscher vermuten, dass dieser Rückgang eine Fortsetzung der Verluste an Amphibienarten darstellt, die seit dem 19. Jahrhundert auftreten, als der Mensch anfing, mit der Landnutzung die Lebensräume der Tiere zu zerstören.

Im Durchschnitt gehen jedes Jahr mehr als drei von 100 Lebensräumen für Amphibien verloren. Dabei handelt es sich um Teiche, kurze Fließgewässer oder Waldgebiete – das gilt zumindest für die USA und Kanada, aber auch weltweit ist dieser Trend zu beobachten.

Ein wichtiger Faktor scheinen auch neu auftretende Krankheitserreger zu sein, die den Amphibien zu schaffen machen. Sie werden hauptsächlich von Menschen verbreitet, wobei vermutlich der Haustierhandel eine große Rolle spielt. Dies wird gerade in neuen Studien untersucht.

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