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Klimaschädliche Anästhesie

In einem gemeinsamen Forschungsprojekt der Universität von Kopenhagen, der NASA und der University of Michigan Medical School haben Wissenschaftler die Klimaschädlichkeit von Gasen untersucht, die in der Medizin für die Anästhesie genutzt werden: Isufluran, Sevufloran und Desfluran. Diese drei Gase sind weit verbreitet in der Anästhesie, haben aber ein sehr unterschiedliches Treibhauspotenzial.

Operationssaal Während ein Kilogramm Isufloran die gleiche Wirkung auf das Klimasystem hat wie 210 Kilogramm Kohlendioxid, beträgt der Faktor bei Sevufloran schon 510. Noch extremer sieht es mit Desfluran aus, ein Kilogramm dieses Gases trägt zur Globalen Erwärmung bei wie 1.620 Kilogramm Kohlendioxid.

Zwar benötigt man für eine einzelne Operation keine große Menge Gas, allerdings ist alleine in den USA der gesamte Einsatz von Anästhetika für Operationen genauso klimaschädlich wie die Abgase von einer Million Autos.

Die drei untersuchten Gase zählen zur Gruppe der mehrfach halogenierten Stoffe, da jedes ihrer Moleküle mehrere Fluor-Atome enthält. Halogenierte Gase haben bereits in den 1980er Jahren negative Schlagzeilen gemacht.

Damals entdeckte man, dass die Flurchlorkohlenwasserstoffe (FCKW), die vor allem in Kühlschränken verwendet wurden, für die Entstehung des Ozonlochs verantwortlich waren. Die FCKW haben übrigens auch ein sehr hohes Treibhauspotenzial, der bei einigen Gasen den Faktor 11.000 erreicht.

(Foto von Jeff Kubina. Bestimmte Rechte vorbehalten.)

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