Wärmerer Pazifik steigert Schneefälle in Alaska

Am 6. Dezember wurde in Alaska ein neuer Schneefallrekord aufgestellt. Eine aktuelle Studie des Dartmouth College, der University of Maine und der University of New Hampshire zeigt, dass diese Schneemengen in Zukunft wohl öfter zu erwarten sind. Seit Beginn des Industriezeitalters hat sich hier die jährliche fallende Schneemenge mehr als verdoppelt. Die Ursache ist höchstwahrscheinlich der wärmer gewordene Pazifik.

Die folgende Abbildung zeigt die Entwicklung der Schneefälle in den letzten 1200 Jahren in der Alaska Range (die schwarze Linie in der großen Abbildung zeigt die jährlichen Schneefälle, die rote Linie in der kleinen Abbildung zeigt die Schneefälle im Sommer, die blaue Linie die Schneefälle im Winter). Die Daten basieren auf der Analyse von zwei Eisbohrkernen, die in 3.960 Meter Höhe am Mount Hunter im Denali National Park gewonnen wurden:

Die Forscher vermuteten zunächst fehlerhafte Daten. Doch nach mehreren Prüfungen konnten die Ergebnisse bestätigt werden. Der Schneefall im Winter ist seit Mitte des 19. Jahrhunderts im südlichen Alaska um 117 Prozent gestiegen. Auch der Schneefall im Sommerhalbjahr zeigt in weniger als zweihundert Jahren einen deutlichen Anstieg um 49 Prozent. Der Anstieg der Niederschläge zeigt sich nicht nur in den Eisbohrkernen, sondern auch in den Daten der Wetterstationen aus den letzten 50 Jahren.

Klimamodelle sagen im Mittel nur einen Anstieg des globalen Niederschlags um 2 Prozent pro Grad Erwärmung voraus, weil wärmere Luft mehr Feuchtigkeit aufnehmen kann. Die Ursache für den Anstieg in Alaska muss also woanders liegen. Wahrscheinlich ist die Erwärmung des tropischen Pazifiks verantwortlich. Diese ist mit einer Verstärkung der Tiefdrucksysteme über dem Nordpazifik verbunden, die mit ihrer nordwärts gerichteten Strömung warme und feuchte Luftmassen nach Alaska transportieren.

Die Verstärkung des Luftmassenstroms nach Norden führt andererseits zu einem Rückgang der Niederschläge auf Hawaii. Von den Zirkulationsveränderungen ist außerdem auch die gesamte pazifische Nordwesten der USA und Kanadas betroffen.

 

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