Temperaturen der letzten 12.000 Jahre neu analysiert

Eine internationale Gruppe von Klimaforschern unter Führung der Northern Arizona University hat die bisher umfassendste Analyse aus sogenannten Klimaproxy-Daten abgeleiteten Temperaturen für die letzten 12.000 Jahre veröffentlicht. Klimaproxys sind indirekte Anzeiger des Klimas wie Baumringe, Bohrkerne und ähnliches.

Die Studie bestätigt, dass die aktuellen Temperaturen wahrscheinlich höher sind als jemals zuvor im Holozän und in der Geschichte der Zivilisation. Die neue Multi-Proxy-Datenbank mit Daten von mehr als 600 über den ganzen Globus verteilten Orten mit Temperatur-Zeitreihen bis zu 12.000 Jahre in die Vergangenheit ermöglicht eine robustere Analyse der globalen mittleren Oberflächentemperatur und der damit verbundenen Unsicherheiten als bisher verfügbar war.



Die folgende Abbildung zeigt das Endergebnis der Studie inklusive Unsicherheitsbereich für die globalen Temperaturen der letzten 12.000 Jahre (oben) und nochmals vergrößert die letzten 2.000 Jahre (unten):

Die Studie nutzte fünf verschiedene statistische Methoden, um die Temperaturen der letzten 12.000 Jahre (Holozän) zu rekonstruieren. Jede Methode verwendete unterschiedliche Ansätze zur Mittelwertbildung der global verteilten Zeitreihen und zur Charakterisierung verschiedener Unsicherheitsquellen. Die Ergebnisse wurden zusammengefasst, um ein Multimethoden-Ensemble von plausiblen Temperaturrekonstruktionen mit einem realistischen Unsicherheitsbereich zu erzeugen.

Das wärmste 200 Jahre lange Intervall fand vor etwa 6.500 Jahren statt, als die Temperaturen um etwa 0,7 Grad höher lagen war als im 19. Jahrhundert. Nach den höchsten Temperaturen des Holozäns kühlte sich das Klima mit einer durchschnittlichen Rate von -0,08 Grad pro 1.000 Jahre ab.

Diese Abkühlung reichte bis vor etwa 1.000 Jahren. Seitdem steigt die Temperatur so stark an wie noch nie im Holozän.

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