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2.000 Jahre Klima der Nordhalbkugel neu rekonstruiert

Forscher des Dänischen Meteorologischen Instituts, Kopenhagen und der Universität Stockholm haben in einer Studie das Klima der Nordhalbkugel in den letzten 2.000 Jahren neu rekonstruiert. Dazu wurden die Daten von 91 sogenannten Klimaproxies zwischen 30 und 90°N geographischer Breite ausgewertet.

Die verwendeten Klimaproxies umfassen Eisbohrkerne, Baumringe, Seesedimente und Stalagmiten, aus denen jeweils ein Temperaturverlauf bis zu 2.000 Jahre in die Vergangenheit abgeleitet werden kann. Mit Hilfe einer Qualitätskontrolle wurde allerdings ein großer Teil der Daten aussortiert, so dass für die Rekonstruktion der Temperaturkurve nur etwas mehr als die Hälfte der Daten genutzt werden konnte.

Temperaturverlauf vom Jahr 0 bis 2000

Die obige Abbildung zeigt das Ergebnis der Rekonstruktion als jährliche Temperaturanomalien der Nordhalbkugel für die Jahre 0 bis 2000 (dünne schwarze Kurve). Die Anomalien sind bezogen auf die Normalperiode 1880-1960. Die grüne Kurve am Ende zeigt die gemessene Jahresmitteltemperaturen für die Region 30 bis 90°N, die gelbe Kurve die Mittelwerte aus den Gitterpunkten, die die verwendeten Proxies beinhalten.

Deutlich zu erkennen ist die Mittelalterliche Warmzeit um das Jahr 1000 herum. Nach dieser Studie ist diese Erwärmung mindestens genauso stark wie die zum Ende des 20. Jahrhunderts. Das ist beachtlich, wenn man bedenkt, dass der Kohlendioxidgehalt der Atmosphäre heutzutage etwa 40% über dem Niveau des Mittelalters liegt.

Das Kohlendioxid kann also nicht Ursache für die Erwärmung im Mittelalter gewesen sein. Eventuell haben eine hohe Sonnenaktivität und fehlende Vulkanausbrüche zu dieser Zeit zu der Erwärmung geführt. Auch eine Veränderung der Ozeanströmungen könnte eine Ursache sein.

Die Aussage, dass es in den letzten 2.000 Jahren nicht so warm war wie heute ist somit falsch, ebenso die Aussage, dass es noch nie eine so schnelle Erwärmung gab wie zum Ende des 20. Jahrhunderts. Der Temperaturanstieg zum Ende des 10. Jahrhunderts war ähnlich stark, wie man in der obigen Abbildung sieht.

7 Antworten

  1. facepalm sagt:

    Hm, woran erinnert mich das:

    Daten nur vom 30. Breitengrad aufwärts nehmen, im Titel aber von der Nordhalbkugel reden und dann Schlüsse über globale Temperaturen ziehen wollen …

    Richtig! Genau der gleiche “Trick to hide the incline” wurd schon beim letzten Proxy-Paper abgezogen: http://www.wetter-center.de/blog/?p=504#comment-1633

  2. sagt:

    @Facepalm: Die wesentlichen Temperaturänderungen passieren nun mal in den gemäßigten, vor allem aber den polaren Breiten, insofern ist es kein Problem, dass hier die Region 0 bis 30 Grad Nord ausgeschlossen wurde. Im Text wird auch kein Bezug zur globalen Temperaturentwicklung genommen, oder?

  3. facepalm sagt:

    Die im Artkel getroffene generelle Aussage “Die Aussage, dass es in den letzten 2.000 Jahren nicht so warm war wie heute ist somit falsch, …” ist von den Daten nicht gestützt und falsch.

    Und das Ausschliessen von bestimmtenm Bereichen ist dann ein Problem, wenn eine daraus folgende falsche Behauptung irreführend verbreitet wird.

  4. sagt:

    Ok, dann etwas genauer für die Erbsenzähler hier: Die Aussage, dass es in den letzten 2.000 Jahren zwischen 30 und 90°N geographischer Breite nicht so warm war wie heute ist falsch, das zeigt die obige Abbildung ja wohl deutlich.

  5. Hesse sagt:

    Warum der Blick auf die nördliche Halbkugelß
    In den letzten Jahrzehnten wurden
    sich ständig wiederholende
    Themperaturen von – 92,4 gemessen.
    Seit Beginn der Messung gabe es weltweit
    keinen solchen Kältewert.
    Erderwärmung NEIN
    Klimaveränderung Ja, seit Jahrmillionen.
    Weder die Dinosaurier noch andere Lebewesen (Menschen)
    haben schädigenden Einfluß auf das Klima,
    der sich mit 1 666 Km/h drehenden und
    mit 104 770 Km/h durch das All sausenden Erde.

    Wer das Thema (Erderwärmung) benutzt will daran Macht ausüben,
    verdienen, oder ist einfach Einfach da er Anderen nachrennt,
    die sich wichtig machen und kriminelle Angstmacher sind.

  6. Bernhard sagt:

    Es heißt hier: “Mit Hilfe einer Qualitätskontrolle wurde allerdings ein großer Teil der Daten aussortiert”. Ich war in der Funktion eines Qualitätsleiters (green card) eines Automobilkonzerns und weiß solche Sätze kritisch zu hinterfragen. Sage mir dein gewünschtes Ergebnis und ich finde Gründe zum Eleminieren von Daten, damit das gewünschte Ergebnis erzielt wird.

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