Neuer Wettersatellit für bessere Wettervorhersage

Europas Wettersatelliten-Organisation EUMETSAT plant, am 13. Dezember 2022 den Wettersatelliten der dritten Generation zu starten. Er wird häufigere und höher aufgelöste Bilder als sein Vorgänger liefern. Außerdem kommt ein neues Instrument zur Beobachtung von Blitzen zum Einsatz.

Der Satellit ist der erste der neuen Generation der Meteosat-Serie MTG (Meteosat Third Generation). Die Meteosat-Satelliten liefern seit Ende der 1970er Jahre Beobachtungen aus dem Weltraum über Europa, Afrika und den umliegenden Ozeanen. Sie sind ein wichtiger Bestandteil der Satellitenbeobachtungen für die Wettervorhersage.

Der neue Satellit MTG-I1 wird zwei Instrumente tragen, die für die Meteorologie von besonderer Bedeutung sind: den Flexible Combined Imager (FCI), der Bilder im infraroten und sichtbaren Bereich des Spektrums liefert, und den Lightning Imager (LI), ein neues Instrument zur Beobachtung von Blitzen und deren Intensität.

Zwei MTG-I-Satelliten werden in Zukunft im Tandembetrieb arbeiten, wobei der eine Satellit alle 10 Minuten Bilder von Europa und Afrika liefern wird und der andere alle 2,5 Minuten einen Auschnitt von Europa. MTG-I wird häufiger Daten liefern (alle 10 Minuten gegenüber 15 Minuten), eine bessere räumliche Auflösung (500m/2km gegenüber 1km/3km) und eine bessere spektrale Auflösung (16 Kanäle gegenüber 12 Kanälen).

Der nächste Satellit der MTG-Reihe ist MTG-S1, der für atmosphärische Vertikal-Sondierungen bestimmt ist. Er wird zum ersten Mal in dieser Region ein hyperspektrales Infrarot-Instrument enthalten, das noch nie dagewesene Informationen über Temperatur, Feuchtigkeit und Dynamik der Atmosphäre mit hoher zeitlicher Auflösung liefert. Der Start dieses Satelliten ist derzeit für 2024 vorgesehen.



Es wird erwartet, dass die höhere räumliche und zeitliche Auflösung zu besseren Wettervorhersagen führt. Dies gilt insbesondere für die sogenannten “Atmospheric Motion Vectors” (AMVs), die durch Verfolgung von Wolkenbewegungen in Bildsequenzen abgeleitet werden. Darüber hinaus verfügt der neue Satellit über mehr Kanäle, insbesondere im sichtbaren Bereich des Spektrums. Dies wird für die Beobachtung von Aerosolen oder sehr dünnen Eiswolken von Vorteil sein.

MTG-I1 wird der erste europäische geostationäre Wettersatellit sein, der in der Lage ist, Blitzaktivitäten über Europa, Afrika und den umliegenden Ozeanen zu erfassen. Das LI-Instrument wird die kontinuierliche Erfassung der optischen Signatur einzelner Blitze mit einer räumlichen Auflösung von bis zu 4,5 km ermöglichen.

Die Beobachtung von Blitzen ist wegen ihrer Auswirkungen auf menschliche Aktivitäten und die Umwelt äußerst wertvoll. Die Beobachtung von Blitzen kann wichtige Informationen über das Auftreten, die Intensität und den Lebenszyklus von Gewittern liefern. Blitze beeinträchtigen den Flugverkehr sowie den Betrieb von Stromnetzen. Darüber hinaus können Blitze Waldbrände auslösen und NOx-Gase in der Atmosphäre erzeugen.

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