Muscheln sind schlecht fürs Klima

Forscher der Cardiff-University und der Universität Stockholm haben gezeigt, dass Muscheln und Würmer am Grund der Ostsee eine erhebliche Menge der Treibhausgase Methan und Stickoxid in die Atmosphäre freisetzen, und zwar in etwa so viel wie 20.000 Kühe!

Das Methangas gelangt in das Wasser und schließlich in die Atmosphäre und trägt zur globalen Erwärmung bei. Dabei ist zu beachten, dass der Treibhauseffekt von Methan etwa 28-fach stärker ist als beim Kohlendioxid. Eine detaillierte Analyse ergab, dass rund 10 Prozent der gesamten Methanemissionen aus der Ostsee auf Muscheln und Würmer zurückzuführen sind.

Muscheln und Würmer stellen also eine bislang vernachlässigte Quelle von Treibhausgasen im Meer dar. Dabei macht die Ostsee etwa nur 0,1% der Fläche aller Ozeane aus. Bedenkt man dies, kommt man global betrachtet auf ungeheure Mengen an Methan, die in die Atmosphäre emittiert werden und die in den Klimamodellen bisher völlig unberücksichtigt sind.

Die Forscher warnen deswegen auch, dass Förderung der Muschelzucht in großen Gebieten des Ozeans unbedingt überdacht werden sollte. Diese kleinen, aber sehr häufig vorkommenden Tiere können eine wichtige, aber bislang vernachlässigte Rolle bei der Regulierung der Treibhausgasemissionen im Meer spielen.

Das Forscherteam analysierte sowohl den direkten als auch den indirekten Beitrag der Muscheln und Würmer zur Methan- und Stickoxid-Produktion im Meer. Die Ergebnisse zeigten, dass Sedimente, die Muscheln und Würmer enthalten, die Methanproduktion im Vergleich zu nackten Sedimenten um den Faktor acht erhöht haben.

Bildquelle: febb [CC BY-SA 3.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], via Wikimedia Commons

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