Seegras: Der unbekannte CO2-Killer

Wälder sind ergiebige Kohlenstoffsenken, aber auch die Seegras-Wiesen der Meere können enorme Mengen an Kohlenstoff speichern. Eine kleine Bucht in Dänemark bricht hier alle Rekorde. Was ist das Geheimnis?

Seegrass spielt eine größere Rolle im Kohlenstoffkreislauf der Erde, als die meisten von uns denken. Die Unterwasserwiesen aus Seegras sind in der Lage, große Mengen an Kohlenstoff zu speichern. Diese Seegras-Wiesen gibt es in vielen Küstengebieten der Welt.

Aber nach Ansicht von Biologen der Universität von Süddänemark ist eine bestimmte Wiese in Dänemark mit Abstand die effizienteste. Diese Wiese befindet sich in der Bucht Thurøbund vor der Insel Thurø. Diese Bucht weist besondere Bedingungen auf: sie ist sehr geschützt Bucht und es wächst hier sehr viel Seegras. Wenn die Pflanzen sterben, verbleiben sie auf der Wiese und bilden Sedimente. In diesem Prozess wird der Kohlenstoff aus dem Kreislauf entfernt.

In anderen Regionen wächst das Seegras in offenen Küstengebieten. Tote Pflanzen werden viel häufiger ins offene Meer gewaschen und der Kohlenstoff mit ihnen. Doch hier ist nicht sicher, was mit ihm passiert, er wieder woanders abgelagert oder könnte auch wieder in die Atmosphäre freigesetzt werden.

Die Thurøbund-Bucht speichert schätzungsweise 27 Kilogramm Kohlenstoff pro Quadratmeter. In anderen Regionen der Welt sind es nicht mehr als 11 Kilogramm pro Quadratmeter. Nach dieser Studie speichern dänische Seegraswiesen also etwas 3-4 mal mehr Kohlenstoff als anderswo.

Seit dem Jahre 1879 hat die Erde schätzungsweise 29 Prozent der Seegraswiesen verloren, Dänmark sogar 80 bis 90 Prozent seit den 1930er Jahren. Viele Länder haben deswegen inzwischen Programme zur Wiederherstellung verlorener Seegraswiesen aufgesetzt. Die Wiesen speichern nicht nur Kohlenstoff, sie sind auch Heimat für viele kleine und große Tiere, darunter kommerziell wichtige Arten wie Garnelen, Kabeljau und Plattfisch. Die Pflanzen funktionieren auch als Partikelfilter und halten das Wasser sauber.

Bildquelle: Flickr.com/U.S. Department of Agriculture

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