Globale Erwärmung ähnlich wie vor 55 Millionen Jahren

Forscher der University of Utah haben nach Auswertung von Sedimentbohrkernen herausgefunden, dass die Geschwindigkeit, mit der Kohlenstoff-Emissionen das Klima der Erde vor fast 56 Millionen Jahren erwärmte, höchstwahrscheinlich der heutigen globalen Erwärmung mehr ähnelt als bisher angenommen.

Die Ergebnisse bedeuten, dass das sogenannte Paläozän/Eozän-Temperaturmaximum (PETM) Hinweise auf den zukünftigen Verlauf der Globalen Erwärmung geben kann. Die gute Nachricht: Die Erde und die meisten Arten haben damals überlebt. Die schlechte Nachricht: Es hat fast 200.000 Jahre gedauert, bis sich die Erde von den Folgen der Erwärmung um 5 bis 8 Grad erholt hatte.

Sedimentbohrkern Wyoming

Die Forscher berichten, dass aus der Zusammensetzung des Kalksteins in Sedimentbohrkernen aus Wyoming (oben im Bild; Photo: William Clyde, University of New Hampshire) abgeleitet werden kann, dass die Erwärmung vor 55,5 bis 55,3 Millionen Jahren mit einer durchschnittlichen Freisetzung von mindestens 0,9 Milliarden Tonnen Kohlestoff pro Jahr in die Atmosphäre verbunden war, wahrscheinlich noch viel mehr über kürzere Zeiträume.

Das entspricht in etwa der Größenordnung der heutigen Kohlenstoff-Emissionen. Seit dem Jahre 1900 wurden durch Verbrennung fossiler Energieträger durchschnittlich 3 Milliarden Tonnen Kohlenstoff pro Jahr emittiert, in den letzten Jahren sind es allerdings schon 9,5 Milliarden Tonnen pro Jahr geworden.

Dabei gab es vor 55 Millionen Jahren zwei Impulse von Kohlenstoff-Emissionen, die nicht mehr als 1500 Jahre dauerten. Bisher gab es nur widersprüchliche Aussagen zur Dauer der Emissionen, die im Bereich von weniger als einem Jahr bis Zehntausende von Jahren lagen. Die neuste Forschung zeigt, dass sich die Kohlenstoff-Konzentration in der Atmosphäre nach dem ersten Impuls innerhalb von ein paar tausend Jahren wieder normalisierte, wahrscheinlich indem der Kohlenstoff vom Meer aufgenommen wurde. Nach dem zweiten Impuls dauerte es allerdings bis zu 200.000 Jahre.

Die neue Studie auch hat auch einige möglichen Ursachen für die Erwärmung als unwahrscheinlich eingestuft, darunter ein Asteroideneinschlag, langsames Auftauen des Permafrostbodens oder das Verbrennen von stark kohlenstoffhaltigem Boden. Stattdessen legen die Ergebnisse nahe, dass als wahrscheinliche Ursache die Freisetzung von Methan durch das Schmelzen von Methaneis am Meeresboden (Clathrate) oder aus durch Vulkanismus erhitztes, kohlenstoffhaltiges Gestein in Frage kommt.

Eine Antwort

  1. Hendrik Meier sagt:

    Ein äußerst interessanter Artikel, den man sich auf jeden Fall zu Herzen nehmen sollte, wenn man die globale Erwärmung betrachtet.

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