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Klimawandel: El Nino verändert sich

Einer gemeinsamen Studie von NASA und NOAA zu Folge, haben sich in den letzten Jahren die El-Nino-Ereignisse signifikant verändert. Die Forscher analysierten Satellitendaten der NOAA seit dem Jahre 1982 und kombinierten diese mit Bojenmessungen.

Bei einem El-Nino-Ereignis erwärmt sich der tropische Pazifik, dies passiert in regelmäßigen Abständen, meist im Winter der Nordhalbkugel und hat Auswirkungen auf die Wetterverhältnisse weltweit. Als Maßstab für die Stärke eines El-Nino-Ereignisse kann man die Abweichung der Wassertemperatur vom Normalwert ansehen.

Seit den 1990er Jahren passiert es immer häufiger, dass sich nicht wie früher der östliche Pazifik nahe der südamerikanischen Küste erwärmt, sondern der zentrale Pazifik. Diese neue Art von El Nino, die bisher noch kaum erforscht ist, wird auch “El Nino modoki” genannt. Auch das letzte El-Nino-Ereignis 2009/10 war von diesem neuen Typ, wie das obige Bild der Meerestemperaturanomalien von Anfang Januar 2010 zeigt (Quelle: NOAA). Auch in den Jahren 1991/92, 1994/95, 2002/03 und 2004/05 sah es ähnlich aus.

Die Forscher fanden außerdem, dass “El Nino modoki” nicht nur viel weiter westlich stattfindet, sondern auch deutlich stärker ausgeprägt ist und häufiger auftritt als ein “klasssisches El Nino”. Die Folge ist ein deutlich positiver Temperaturtrend im Pazifik seit den 1990er Jahren, der sich also nicht zwangsläufig auf den Klimawandel zurückführen lässt. Einige Klimamodelle lassen jedoch vermuten, dass die Veränderungen beim El Nino doch durch die Globale Erwärmung verursacht sein könnte, sicher ist dies aber keinesfalls.

Ein anderes Problem mit “El Nino modoki” sind die noch weitgehend unbekannten Fernwirkungen. Das klassische El Nino ist sehr gut erforscht und man kennt die Auswirkungen auf das globale Wettergeschehen recht gut, beim “El Nino modoki” könnte aber alles ganz anders sein. So vermuten Forscher beispielsweise, dass der neue El-Nino-Typ statt weniger bald mehr Hurrikane verursachen könnte.

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