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Arktis: Klimawandel nicht allein verantwortlich für Eisrückgang

Norwegische Forscher des Geophysikalischen Instituts der Universität Bergen haben herausgefunden, dass wahrscheinlich nicht der Klimwandel hauptverantwortlich für den Rückgang des Meereises in der Arktis ist, sondern eine Veränderung der atmosphärischen Zirkulation.

Seit dem Jahr 2000 ist das Meereis in der Arktis dramatisch zurückgegangen, viel stärker noch als es die Klimamodelle berechneten. Einige Experten erwarten jetzt schon, dass das Nordpolarmeer in 20 Jahren im Sommer eisfrei sein wird.

Doch möglicherweise wird das nicht der Fall sein. Denn im Jahr 2000 haben sich die Verteilung der Luftdruckgebiete und damit die atmosphärischen Zirkulationsmuster in der Arktis deutlich verändert. Während vorher für die Winde über dem Nordpolarmeer entscheidend war, ob sich über dem Nordatlantik und dem Nordpazifik ein Hoch- oder Tiefdruckgebiet befand, bestimmt jetzt das Druckgebiet über Nordsibirien die Winde über der Arktis.

Das Ergebnis: Der Wind drückt meist das Meereis entlang der Ostküste Grönlands aus dem Nordpolarmeer heraus und das Eis kann schneller schmelzen. Die Ausdehnung des Meereises ist also hauptsächlich davon abhängig, wie die Winde in der Arktis wehen. Der Einfluss des Klimawandels ist dem allerdings überlagert. Eine Prognose über die Entwicklung des Meereises auf dem Nordpolarmeer für die nächsten Jahrzehnte ist also mit großen Unsicherheiten verbunden.

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