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Neue Studie zur Sensitivität von Klimamodellen

Ein Team aus amerikanischen und spanischen Klimaforschern kann nach Auswertung verschiedener paläoklimatologischer Daten die Sensitivität der aktuellen Klimamodelle gegenüber der Kohlendioxidkonzentration nicht bestätigen.

Vereinfacht gesagt, gibt die Sensitivität an, wie stark die globale Temperatur zunimmt, wenn sich der Kohlendioxidgehalt der Atmosphäre verdoppelt. Dem Bericht des Weltklimarates IPCC aus dem Jahre 2007 zu Folge, soll sich die Erdatmosphäre dann zwischen 2 und 4,5 Grad erwärmen, als wahrscheinlichster Wert wird 3,0 Grad angegeben. Diese Daten beruhen auf Sensitivitätsanalysen, die nur die Temperaturentwicklung seit dem Jahre 1850 berücksichtigen und dann daraus auf die Entwicklung in der Zukunft schließen.

Doch berücksichtigt man Klimadaten, die in verschiedenen Regionen der Erde aus Eisbohrkernen und Meeressedimenten gewonnen wurden und die bis zu 21.000 Jahre zurück in die letzte Eiszeit gehen, kommt man zu anderen Ergebnissen. Damals lag die Kohlendioxidkonzentration etwa ein Drittel unter dem Wert von 1900 und große Teile der Erde waren vereist.

Die Forscher versuchten nun, diese Klimadaten mit den Klimamodellen zu rekonstruieren. Dabei ergab sich eine Klimasensitivität von 2,4 Grad Temperaturerhöhung bei Verdoppelung des Kohlendioxidgehaltes. Die derzeitigen Klimamodelle überschätzen also den Treibhauseffekt. Bereits im Juli war ein anderes Forscherteam nach Auswertung von Satellitendaten auf ein ähnliches Ergebnis gekommen.

Die Forscher waren außerdem davon überrascht, dass die mittlere Meerestemperatur in der letzten Eiszeit nur um etwa 2 Grad niedriger war als heute, obwohl große Teile der mittleren Breiten mit Eis bedeckt waren. Eine relativ kleine Änderung der Ozeantemperatur hat offenbar einen sehr großen Einfluss auf das Klimasystem.

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