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Tauendes Sibiren gefährlich fürs Klima

Wissenschaftler der Universität Alaska Fairbanks haben bei Forschungen in Sibirien und Nordalaska beunruhigende Fakten herausgefunden. Beim Auftauen des Dauerfrostbodens bilden sich oft Seen, die voll von organischem Material sind. Dieses wird dann Nahrung für Bakterien, die Methan produzieren. Methan ist nach Kohlendioxid das zweitwichtigste Treibhausgas in der Atmosphäre. Es fällt vor allem auch bei extensiver Viehwirtschaft an.

Anhand von Eisbohrkernen aus Grönland und der Antarktis konnte nachgewiesen werden, dass am Ende der letzten Eiszeit vor rund 11.500 Jahren der Methangehalt in der Atmosphäre deutlich gestiegen ist, dies führte dann zu einer Beschleunigung der Erwärmung. Jetzt ist offenbar klar, woher dieses Methan kam.

Die Ergebnisse der Untersuchungen der Universität Alaska Fairbanks zeigen, dass bis zu 87% des Methananstieges am Ende der letzten Eiszeit auf das Konto dieser sogenannten “thermokarsten Seen” gehen könnte. Bei Labor-Experimenten wurde zudem gezeigt, dass tauender Dauerfrostboden sehr viel Methan freisetzen kann.

Das Bild zeigt die Forscherin Katey Walter beim Anzünden einer Methanblase aus einem See in Sibiren im März 2007. Das Anzünden dient u.a. zur Identifizierung des Methans. (Foto: Sergey Zimov)

Die Forscher sind sich sicher: Der tauende Boden in Sibirien und im Norden Alaskas wird in Zukunft zu einer verstärkten Freisetzung von Methan führen. Dabei handelt es sich hier um eine sogenannte positive Rückkopplung: Durch das freigesetzte Methan wird der Treibhauseffekt und somit die globale Erwärmung verstärkt, was wiederum den Tauprozess beschleunigt und zur Freisetzung von noch mehr Methan führt. Dieser Effekt ist offenbar in vielen Klimamodellen noch nicht genügend berücksichtigt.

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