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Seismologen auf der Suche nach Hurrikanen

Erdbeben-Forscher der Northwestern University in Evanston haben möglicherweise einen Weg gefunden, aus Seismogrammen das Auftreten von Hurrikanen in der Vergangenheit nachzuweisen. Falls dies gelingt, könnte man auch für die Zeit vor den 1960er Jahren, wo es noch keine Wettersatelliten gab, stichhaltigere Aussagen über das Auftreten von Tropenstürmen erstellen und so Rückschlüsse auf den Einfluss der globalen Erwärmung auf die Anzahl der Tropenstürme ziehen. Bisher ist man auf die wenigen Schiffs- und Inselbeobachtungen angewiesen.

Doch was haben Seismogramme mit Hurrikanen zu tun? Der Schlüssel liegt im Rauschen, also den normalen Schwingungen, der die Erde ausgesetzt ist. Dieses seismische Rauschen wird durch die Atmosphäre ausgelöst, die den Ozean zu Schwingungen anregt. Diese Schwingungen werden dann auf den Erdmantel übertragen, wo sie von Seismographen gemessen werden können.

Niemand interessierte sich bisher so recht für dieses Rauschen, doch anhand kleiner Änderungen von Frequenz und Amplitude lässt sich das Auftreten von Hurrikanen ableiten. Die Forscher konnten dies anhand von Seismogrammen der 90er Jahre feststellen, wo zugleich verlässliche Hurrikan-Informationen vorliegen. Dabei können die Tropenstürme mehr als 1.000 km von der Seismograph-Station entfernt sein.

Ein größeres Problem gibt es allerdings: Heutige Seismogramme werden per Computer erfasst. Um historische Seismogramme auswerten zu können, müssen diese allerdings zunächst digitalisiert werden, sie liegen nämlich auf Papierrollen vor, ein nicht unerheblicher Arbeitsaufwand.

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