Tipps gegen Winterdepression

Hätten Sie gewusst, dass im Monat November im langjährigen Mittel die Sonne in Deutschland insgesamt nur etwa 30 bis 80 Stunden scheint? Das ist etwa die Hälfte der Sonnenstunden des Vormonats Oktober. Noch düsterer sieht es im Dezember aus: nur 15 bis 60 Sonnenstunden kommen hier in einem normalen Monat zusammen. Dabei sind die “dunkelsten Regionen” die Flussniederungen in Hessen, Baden-Württemberg, Bayern und Rheinland-Pfalz, während es auf den hohen Lagen Süddeutschlands im Mittel am sonnigsten ist.

Dieser drastische Rückgang der Sonneneinstrahlung bleibt für viele Menschen nicht ohne Folgen. Weniger Licht führt zu Schwankungen des Melatonin- sowie des Serotonin-Spiegels. Dies sind wichtige Neurotransmitter, die für die Gemütslage, den Hunger und den Schlaf verantwortlich sind. Die sogenannte Herbst- oder Winterdepression stellt sich ein. Dabei wird geschätzt, dass etwa 10 Prozent der Mitteleuropäer an dieser psychischen Erkrankung leiden, in Deutschland also etwa 8 Millionen Menschen.

Winter

Dabei sind die Bewohner der nördlicheren Breiten, also Skandinavien und Kanada stärker von diesem Problem betroffen. Hier gibt es im Winter noch weniger Sonne als bei uns. Betroffen vom “Winterblues” sind außerdem ungefähr vier Mal häufiger Frauen als Männer. Vor allem jüngere Leute sind anfällig, meist beginnt die Depression im Alter zwischen zwanzig und dreißig Jahren.

Leiden Sie an einer Winterdepression? Dann sollte folgende Symptome bei Ihnen auftreten: Sie fühlen sich häufig träge und müde. Ihnen fällt es schwer, morgens aufzuwachen. Sie haben Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren oder kreativ zu denken. Sie haben häufiger als normal Lust auf kohlehydrathaltige Lebensmittel wie Schokolade und gesüßte Getränke.

Was kann man dagegen tun? Da Lichtmangel der Verursacher ist, hilft es diesem entgegen zu wirken. Da kann schon helles Licht in der Wohnung etwas bewirken, aber auch Kurztripps in die Berge. Oft gibt es im Herbst und Winter Hochdruck-Wetterlagen, wo es in den Niederungen neblig-trüb ist, auf den Bergen etwa oberhalb 800 bis 1000m aber schönster Sonnenschein herrscht. Diese sogenannten “Inversions-Wetterlagen” entstehen dadurch, dass sich in den Niederungen die relativ kalte und schwere Luft sammelt, während es auf den Bergen deutlich milder als im Tal ist.

Weiterhin helfen auch sportliche Betätigungen, am besten im Freien. Wenn die Corona-Lage mehr als einen Kurztipps erlaubt, wäre zum Beispiel auch ein Winterurlaub im Bayerischen Wald zu empfehlen. Auch wenn dort nur wenig Schnee liegt, ist der Aufenthalt an der frischen Luft gut gegen die Winterdepression.

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