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Schmelzende Gletscher lassen Algen wachsen

Wissenschaftler des British Antarctic Survey haben herausgefunden, dass die schmelzenden küstennahen Gletscher in der Antarktis eine bisher nicht bekannte negative Rückkopplung auf den CO2-Gehalt der Atmosphäre haben, das heißt, dass die schmelzenden Gletscher dazu beitragen, dass der CO2-Gehalt wieder fällt.

Wie funktioniert diese Rückkopplung? In den küstennahen, eisfrei gewordenen Ozeanregionen bildet sich vermehrt Phytoplankton, Algenarten, die Photosynthese betreiben, also sich von Kohlendioxdid ernähren und als Nebenprodukt Sauerstoff ausstoßen. Wenn die Algen absterben, sinken sie auf den Meeresboden, der Kohlenstoff wird abgelagert. Das weltweite Phytoplankton ist schätzungsweise für 70 bis 80 % des Sauerstoffs in der gesamten Atmosphäre verantwortlich.

In den letzten 50 Jahren sind durch schmelzende Gletscher besonders vor der westlichen Antarktis etwa 24.000 Quadratkilometer Meeresoberfläche entstanden, eine Fläche größer als Mecklenburg-Vorpommern. Hier haben sich Phytoplankton-Kolonien gebildet, die inzwischen jährlich etwa 12,9 Millionen Tonnen Kohlendioxid (entspricht 3,5 Millionen Tonnen Kohlenstoff) aus der Atmosphäre entfernen. Dies ist die zweitgrößte natürliche Senke für Kohlendioxid nach der Neubildung von Wald in der Arktis.

Der Vergleich mit den weltweiten CO2-Emissionen zeigt aber, dass diese neu gefundene Kohlenstoffsenke relativ klein ist: im Jahre 2007 wurden immerhin 8,7 Milliarden Tonnen Kohlenstoff in die Atmosphäre geblasen.

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