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Kosmische Strahlung kann Klima verändern

Nachdem Forscher des National Center for Atmospheric Research vor kurzem eine Bestätigung dafür gefunden haben, dass minimale Änderungen der Sonneneinstrahlung natürliche Klimaschwankungen bewirken können, haben nun Forscher des National Space Institute der Dänischen Technischen Universität (DTU) herausgefunden, dass auch die Veränderung der Kosmischen Strahlung aus dem Weltall einen Einfluss auf die Wolkenbildung und somit das Klima hat.

Die Forscher konnten gemessene Variationen in der mittleren globalen Wolkenbedeckung mit 26 Forbush-Ereignissen in den letzten 13 Jahre in Verbindung bringen. Ein Forbush-Ereignis ist ein plötzlicher starker Abfall der Kosmischen Strahlung, die normalerweise ständig aus dem Weltall in die Erdatmosphäre gelangt. Der Abfall der Strahlung entsteht nach Sonneneruptionen. Diese führen dazu, dass der starke Sonnenwind die hochenergetischen Teilchen von der Erde fernhält. Sonneneruptionen treten insbesondere bei vielen Sonnenflecken auf.

Doch wie wirkt sich die nachlassende Kosmische Strahlung auf das Klima aus? Nach Auswertung von Messwerten des AErosol RObotic NETworks (AERONET), einem Messnetz für Aerosolmessungen, konnten die Forscher eine Veränderung im Spektrum des Sonnenlichtes feststellen: Es kam mehr violettes Licht als vorher am Boden an, höchstwahrscheinlich liegt dies daran, dass weniger Aerosole in der Atmosphäre vorhanden sind, die normalerweise das Licht streuen. Etwa 5 Tage nach dem Minimum der Kosmischen Strahlung war dieser Effekt am größten.

Mit Hilfe von Laborexperimenten konnte diese Verzögerung erklärt werden: Normalerweise bilden sich unter dem Einfluss der Kosmischen Strahlung Microcluster von Schwefelsäure- und Wassermolekülen. Diese Molekülcluster benötigen mehrere Tage, um auf eine solche Größe zu wachsen, dass sie als Wolkentröpfchenkeime dienen können. Geht die Kosmische Strahlung zurück, bilden sich weniger Aerosole.

Für die fünf stärksten Forbush-Ereignisse in den Jahren 2001 bis 2005 werteten die Forscher zudem Satellitendaten aus und bestimmten den mittleren Flüssigwassergehalt der Wolken über den Ozeanen. Das erstaunliche Ergebnis: Die Wolken enthielten 7% weniger Wasser, dies entspricht beachtlichen 3 Milliarden Tonnen Wasser! Das Wasser ist aber weiterhin in der Atmosphäre, jedoch nicht in flüssiger Form als Wolken, sondern als Wasserdampf.

Noch wichtiger ist allerdings die Tatsache, dass dieser Rückgang der Wolkendecke dazu führt, dass mehr Sonnenlicht den Erdboden oder die Meeresoberfläche erreichen kann. Das Ergebnis ist eine natürliche Globale Erwärmung, die bisher kein Klimamodell ausrechnen kann.

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