Klimawandel und Ernährung

Unlängst wurde auf  ARD-alpha, dem Bildungskanal, eine junge Frau vorgestellt, die regelmäßig „containern“ geht und damit nicht nur jede Menge Geld eingespart hat … Vielmehr möchte die Biologiestudentin auch ein Zeichen setzen und auf jene Unmengen an noch genießbaren Lebensmitteln – darunter auch Fleischbeutel – aufmerksam machen, die tagtäglich in deutschen Mülltonnen landen und dann sinnlos in den Müllverbrennungsanlagen der Republik verpufft werden: Unsere Wegwerfgesellschaft macht auch vor Lebensmitteln nicht Halt!

Bekanntlich ist diese Thematik ja auch von „Rach deckt auf“ schon mal thematisiert worden, als der Sternekoch mit „Mülltauchern“ unterwegs war und später seinen vorab informierten Testessern ein Luxusmenü mit – natürlich völlig unbedenklichen – Lebensmitteln aus Mülltonnen und Containern serviert hat.

RTL sah hier seinerzeit eine pure Verschwendung von Lebensmitteln, die wichtige Ressourcen vernichtet und zudem unserm Klima zusetzt: Für die Tiermast und unsere Fleischeslust wird viel geopfert! Tatsächlich nämlich hält nicht nur der WWF unsere aktuellen Fleischproduktionsmethoden und die Tiermast für äußerst bedenklich. Denn auch der Bildungskanal und sein Umweltmagazin „Unkraut“ äußersten sich äußert skeptisch.

Und das gerade vor dem Hintergrund, dass heute rund die Hälfte der Getreideernte an Mastvieh verfüttert wird: Müssen andere dafür hungern, dass wir genug Fleisch auf dem Tisch haben? Führen unsere Essgewohnheiten und unsere „Fleischeslust“ also dazu, dass andernorts Magerkost angesagt ist?

Kühe

Ja, „Fleischessen bedeutet Hunger für die Welt“, erklärt die Tierrechtsorganisation PETA Deutschland e. V. und weiß, dass – prinzipiell – für alle genügend Nahrung da ist. Bzw. wäre, denn Fleisch ist, so die Experten, der Lebensmittelverschwender Nummer eins. Tatsächlich werden bei der Tiermast wertvolle Ressourcen vergeudet.

So müssen immer mehr Wälder abgeholzt werden, um Vieh- und Mastfutter anzubauen und gelangen Gülle und Dünger in das Grundwasser, das so allmählich ungenießbar und verseucht wird. Daher brandmarkt Greenpeace nach einer Studie die Landwirtschaft als einen durchaus bedeutsamen „Klimakiller“, der viel zur Produktion der schädlichen Treibhausgase beiträgt: „Schätzungen zufolge gehen zwischen 17 und 32 Prozent aller von Menschen verursachten Treibhausgase auf das Konto der globalen Agrarwirtschaft!“

Auch die Tiere leiden: Zudem werden die aktuellen Mastbedingungen natürlich auch für die Tiere selbst zur Qual, wie ARD-alpha in erschreckenden und einprägsamen Bildern gezeigt hat. Der Deutsche Tierschutzbund fordert in seinen Presseerklärungen daher regelmäßig eine Abkehr von der industriellen Tiermast, und auch die „Unkraut“-Autoren glauben, dass nun die Politik gefragt ist.

Denn laut Tierschutzbund werden nach wie vor Masthähnchen zu Zehntausenden in dunklen, eintönigen Hallen gehalten. Oder Ferkel einfach totgeschlagen, da kränkelnde und schwache Tiere als vertretbarer „Ausschuss“ bereits in die Kosten-Nutzen-Rechnung einkalkuliert sind. Zudem werden, wie in „Unkraut“ ein Metzger erklärt hat, vom Schwein häufig nur noch die edelsten Teile genutzt. Der Rest landet dann im Müll … und das nur, damit wir genügend und billiges Fleisch auf dem Tisch haben.

Is(s)t vegetarisch gesünder? Für die Redakteure von ARD-alpha war daher auch ein vegetarischer Tag in Kantinen und Privathaushalten ein Thema. Tatsächlich glaubt auch die „Welt“, dass Vegetarier die besseren Klimaschützer sind und so, durch eine fleischlose Lebensweise, unserem Planeten jede Menge Treibhausgas erspart bliebe.

Von „Zeit Online“ ist daher sogar schon einmal das Modell Sonntagsbraten kritisch hinterfragt worden. Hier sah man dann auch die Köche in der Pflicht. Denn die müssten lernen, gute und schmackhafte vegetarische Gerichte zu kochen, die eine echte Alternative zum herkömmlichen Menü mit Fleischbeilage darstellen. Das wiederum dürfte dann auch unserer Gesundheit gut tun.

Denn das Deutsche Krebsforschungszentrum will das Risiko, dass rotes Fleisch die Entstehung von Dickdarm- und Enddarmkrebs fördert, zumindest nicht ausschließen, während viel Obst und Gemüse Mundhöhle, Magen und Darm vor Entartungen schützen kann! Viele Experten sind sich sicher: Wir müssen in Sachen Ernährung und Nutztierhaltung endlich umdenken!

Foto: Peter Hoffmann

Eine Antwort

  1. Sophie sagt:

    Toller Beitrag, wir müssen unsere Ernährung wirklich ändern. Und so schlimm ist es auch gar nicht, wir tun uns selber was Gutes damit, wenn wir Obst und Gemüse essen, und statt chemisch gemischten Getränken einfach nur Wasser oder Tee trinken. Nicht nur wir profitieren davon, sondern auch unsere Welt.

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