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Eyjafjallajökull-Asche: Fragwürdige Sperrungen?

Am heutigen Sonntag wurden im Süden Deutschlands erneut einige Flughäfen für mehrere Stunden geschlossen, weil sich eine neue Aschewolke des isländischen Vulkans Eyjafjallajökull über der Region befand. Schon am Samstag wurden in Spanien zahlreichen Flughäfen vorübergehend geschlossen. Schaut man sich dieses NASA-Satellitenbild vom letzten Freitag an, dann ist schon beeindruckend, was der Vulkan so von sich gibt:

Mit Daten des Europäischen Wettersatelliten Meteosat lässt sich die Ausbreitung der Aschewolken im 15-Minuten-Takt verfolgen. Hier sieht man einen Satellitenfilm der MeteoGroup aus einer Kombination zweier Infrarotkanäle im Zeitraum Freitag, 07.05.2010, 15 Uhr bis Sonntag, 09.05.2010, 06 Uhr MESZ (nähere Informationen dazu sind zum Beispiel beim UK MetOffice nachzulesen):

Oben links im Bild befindet sich Island mit dem Vulkan Eyjafjallajökull, in der Mitte des Bildes befinden sich die Britischen Inseln. Die Aschewolken des Vulkans sind deutlich anhand der grünen bis roten Färbungen erkennbar. Man erkennt am Anfang des Films (Freitag Mittag) mehrere Aschewolken, eine südöstlich von Island unweit des Vulkans und eine, die sich bereits nordwestlich von Spanien befindet. Diese wird in die Länge gezogen und dabei verdünnt.

Ein Teil der Wolke erreicht am Samstag den Norden Spaniens, wo daraufhin zahlreiche Fughäfen gesperrt werden. im Laufe des Samstages zieht die Wolken offensichtlich unter weiterer Verdünnung in Richtung Korsika und Sardinien. Im Satellitenbild sind deutliche Auflösungserscheinungen zu sehen, die Aschewolken ist hier nicht mehr von normalen Wolken zu unterscheiden.

Nach Angaben des Volcanic Ash Advisory Centres (VAAC) London zieht aber weiterhin eine recht hohe Aschekonzentration in Richtung Süddeuschland, wo am Sonntag der Luftrraum für einige Stunden gesperrt wird. Die Flugsicherheit entscheidet sich dann am Sonntag Abend dafür, den Luftraum vorzeitig freizugeben, obwohl das VAAC bis mindestens Montag früh erhöhte Aschekonzentrationen über Süddeutschland vorhergesagt hat. Waren die Sperrungen also wieder völlig übertrieben?

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